Nomborn - Tourismus Sehenswürdigkeiten

 Bornkasten

Geht man in die Vor- und Frühgeschichte zurück, so sind als frühestes Zeugnis der Siedlungsgeschichte zunächst die bei Nomborn auf dem Bornkasten entdeckten Reste eines Steinwalles von Bedeutung. Der Bornkasten liegt etwa 900 Meter Luftlinie in nordwestlicher Richtung von der heutigen Ortsmitte entfernt.

Durch die Topographie des Bergrückens, der nach Norden und Westen sehr steil, nach Osten weniger steil und nach Süden schwächer abfällt, wurden künstliche Schutzvorkehrungen nur an der Ost- und
Südflanke notwendig. Möglicherweise war dem mindestens vier bis fünf Meter hohen Wall ein zweiter, kleinerer Wall vorgelagert, bei dem es sich allerdings auch um einen Grabenaushub handeln könnte.

Die Streuung von kleineren und größeren  Hüttenlehmbrocken, die Funde von kleinflächigen Lesescherben und eines kleinen fragmentierten Steinbeils (12. Februar 1977), das Vorhandensein einer Quelle mit heilkräftigem Wasser, schließlich auch die sich heute noch auf der Anhöhe befindliche Kapelle - all dies deutet darauf hin, dass der Bornkasten ein früheres Siedlungsgebiet ist.

In der Zusammenstellung wichtiger sichtbarer Bodendenkmäler im ehemaligen Regierungsbezirk Montabaur wurde der Bornkasten erstmals 1953 aufgeführt und 1956 auch im Heimatbuch erwähnt. Die damals geäußerten Vermutungen sprechen von einer Anlage aus der späten Eisenzeit, die mit der auf dem Malberg vergleichbar ist.

Genaueren Aufschluss über die Einordnung dieser Anlage in die keltisch geprägte Hunsrück-Eifel-Kultur könnte allerdings wohl nur eine systematische Grabung im Raum der Wallreste und im Umkreis der Hüttenlehmfunde bringen.

Allein vom topographischen Bild des größten Landschaftsraumes her fällt auf, dass man vom Bornkasten einen guten Sichtkontakt zum Malberg hat. Begibt man sich in den Bereich der Spekulationen, aus dem ja häufig für die archäologische Forschung wichtige Anstöße kamen, so ließe sich vorstellen, dass auf dem Bornkasten ein Vorposten der größeren Befestigung auf dem Malberg gelegen haben könnte, der bei Angriffen von Süden her (Limes) die Bevölkerung mit Feuerzeichen warnte. Jedenfalls aber bestätigen die günstige topographische Lage und die oben erwähnten Funde die Hypothese einer weit in die Frühgeschichte zurückreichenden Siedlung. Populär ausgedrückt: was Nomborn wurde, begann auf dem Nomborner "Hausberg", dem Bornkasten.

Hans-Christian Kirsch (Frederik Hetmann)

 

Keltische Spuren auf dem Bornkasten

Folgt man dem Fußpfad auf den Bornkasten, so fällt an dieser Stelle ein steiler Anstieg des Weges auf, der kurz danach weiter über ein flaches Plateau führt. Erst bei der Betrachtung des digitalen LiDAR-Geländemodells wird die markante Geländekante in ihrer nach Norden hin geschwungenen Halbmondform sichtbar. Hierbei handelt es sich um die Relikte einer frühen Siedlungsbefestigung.

Der Bornkasten war bereits in der Jungsteinzeit (Frühneolithikum, etwa 3.000 v. Chr.) besiedelt. Dies konnte durch Funde von Steinartefakten und charakteristischen Keramikscherben nachgewiesen werden. Ein weiterer Siedlungsschwerpunkt wird für die späte Bronzezeit (etwa 1.200 v. Chr.) angenommen. Man vermutet, dass sich in dieser Zeit eine Höhensiedlung auf der Bergkuppe befand.

Der größte Teil der auf dem Bornkasten entdeckten Funde wurde auf die Ältere Eisenzeit (Späthallstattzeit, etwa 700 v. Chr.) bzw. die Jüngere Eisenzeit (Frühlaténezeit, etwa 500 . Chr.) datiert. Die heute noch sichtbaren Wälle werden dieser Siedlungsepoche zugeordnet. Systematische archäologische Ausgrabungen fanden am Bornkasten bisher nicht statt.

Der Bornkasten ist durch das steil abfallende, natürliche Landschaftsrelief nach Nordosten zum Eisenbachtal hin gut geschützt. Durch den modernen Basaltsteinbruch wurden dort die Siedlungsspuren vollständig abgetragen, so dass heute hierzu keine Erkenntnisse vorliegen.

Nach Südosten hin wurde der flach auslaufende Bergrücken mit einem Steinwall gesichert. Oft befand sich auf dem Kamm des Walls eine Palisade. Vor der Wallanlage wurde ein Graben ausgehoben. Die Erdmassen wurde zu einem weiteren Erdwall nach außen aufgeschichtet.

Heute ist die aus keltischer Zeit stammende Wallanlage stark erodiert. Die immer noch imposanten Relikte lassen jedoch die einstige Mächtigkeit der Befestigung gut erahnen.

'Quelle: v. Berg, Axel (1993): Nomborn - Die befestigte Höhensiedlung auf dem Bornkasten..

In: Wegner, Hans-Helmut (1993): Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Band 26, Der Westerwald: Seite 165 ff.; Stuttgart.

Näheres zum Basaltvorkommen, zum Abbau und den Haldenbiotopen erfahren Sie HIER.

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